Duftpelargonie

| Erstellt von Romana Schneider

Duftgeranien mit ihrer Vielfalt an Formen, Strukturen, Farben und Duftrichtungen sind nicht nur eine Bereicherung für den Blumentopf.

Duftpelargonie © emer/stock.adobe.com

Duftpelargonie

Blattduftenden Pelargonien, deren Blätter ätherische Öle enthalten und durch Berührung oder durch starke Sonneneinstrahlung ihre Wohlgerüche freisetzten sind voll im Trend. Das Duftspektrum ist vielfältig und hat eine harmonisierende und ausgleichende Wirkung auf uns. Von Rosen-, Zitronen-, Orangen-, Minze-, Muskat-, Kiefer- und Pinie bis Apfel- oder Pfeffer-Moschusduft reicht die Palette. Diese herrlichen Duftkomponenten sind eine Inspiration für kreative KöcheInnen, die ihre Speisen gerne mit außergewöhnlichen Zutaten verfeinern.

Kulinarische Einsatzmöglichkeiten von Duftpelargonien:

Aus frischen oder getrockneten Blättern lassen sich wohlschmeckende, erfrischende Tees zubereiten. Diese Tees schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern wirken auch krampflösend bei diversen Schmerzen. Für Tees können Duftgeranien einzeln oder mit anderen Kräutern oder Früchten verwendet werden.
Vorschläge für Teemischungen:

  • Erfrischender Zitronentee: 1 Teil zitronenduftende Pelargonien, 1 Teil Zitronenverbene oder Zitronenmelisse, 1 Teil Johannis- oder Brombeerblätter
  • Orangen-Hagebuttentee: 1 Teil orangenduftende Pelargonien, 1 Teil getrocknete Hagebutten (ersatzweise Teebeutel), 1 Teil Erdbeerblätter
  • Rosentee: 1 Teil rosenduftende Geranien, 1 Teil duftende Rosenblätter, 1 Teil Zitronenmelisse
  • Apfel-Tee: 1 Teil apfelduftende Geranien, 2 Teile Apfelschalen (getrocknet oder frisch), 1 Teil Apfelminze

Mit Duftpelargonien können auch hausgemachte Sirupe nach dem Grundrezept eines Holunderblütensirups hergestellt werden. Die Blätter können einzeln oder gemischt mit anderen Duftkräutern wie zB Minzearten, Melissearten, Ananassalbei etc. verwendet werden. Diese Sirupe eignen sich ausgezeichnet zum Verfeinern von Bowlen, Sorbets, Cremes, Fruchtsalaten oder ganz einfach zum Abschmecken von Früchtetee

Duftpelargonien verleihen Essig interessante Aromakomponenten. Und so wird`s gemacht: Einige Duftgeranienblätter (Apfel, Orange oder Zitrone) mit Obstessig übergießen. Den Ansatz 2-3 Wochen reifen lassen – filtern und in Flaschen abfüllen. Je nach Geschmacksrichtung geben diese Aromaessige Salatmarinaden, Saucen und Suppen eine interessante Note.

Duftpelargonien eigenen sich auch für die Herstellung von Ansatzschnäpsen. Das Aroma lässt sich durch Alkohol sehr gut binden. Eine kleine Handvoll duftende Pelargonienblätter mit ca. 1 Liter Korn übergießen. Je nach Sorte mit Gewürzen zB Vanille, Zitrusschalen etc. verfeinern. Zucker nach Geschmack beigeben. Den Ansatz 3-4 Wochen reifen lassen – filtern – bei Bedarf noch nachsüßen. Je nach Geschmacksrichtung eignen sich solchen Liköre auch sehr gut zum Marinieren von Desserts.

Gelees oder Konfitüren erhalten durch das feine Aroma der Blätter eine wunderbare Geschmacksnuance. Gelees bzw. Konfitüren wie gewohnt kochen – einige Blätter mitkochen – diese vor dem Abfüllen herausheben – Gelees einfüllen und zur Geschmacksintensivierung ein Blatt einlegen. Es können auch einige feingehackte Blätter vor dem Abfüllen unter die Konfitüre gerührt werden. Beispiele: Himbeergelee mit Orangen- oder Rosenpelargonien, Marillenkonfitüre mit Zitronengeranien, Apfelgelee mit Minzegeranien,....

Das Aroma von Duftpelargonien lässt sich auch sehr gut in Kompotte einfangen. Einfach einige Blätter mit dem Zuckersud mitkochen. Auch Obströster zB Zwetschkenröster mit einigen feingehackten Zitronenpelargonienblättern, lässt sich auf diese Weise pfiffig verfeinern.

Staubzucker mit Duftpelargonien vermischen – ca. 2 Wochen ziehen lassen – Blätter entfernen. Diese moderne Antwort, auf den uns bekannten Vanillezucker, eignet sich vorzüglich zum aromatisieren von feinen Backwerk (Kekse etc.) und Desserts. Orangen-Vanillezucker: œ kg Staubzucker, 1 kleine Handvoll Duftgeranien mit Orangengeschmack, Mark einer Vanilleschote, evt. fein geriebene Schale einer unbehandelten Orange; die Zutaten gut vermischen und in einem verschlossenen Glas reifen lassen. Nach 1-2 Wochen die Pelargonienblätter (Vanillemark und Orangenschalen bleiben drinnen) entfernen. Dieser Aromazucker ist gut haltbar – so hat man schnell ein wunderbares Aroma zur Hand.

Feingehackte Duftpelargonienblätter geben Salatmarinaden und Dressings eine besondere Note. Beispiele: Karotten-Apfel-Rohkost mit Apfel- oder Zitronenpelargonien, Gurkensalat mit Joghurt-Minzepelargoniendressing.

Mutige Köche experimentieren gerne mit den verschiedenen Duftrichtungen bei Fleisch und Gemüsespeisen. Das Würzen mit Pelargonienblättern muss immer den Wagemut und dem persönlichen Geschmacksvorlieben der jeweiligen Küchenmeister überlassen bleiben. Grundsätzlich gilt: zitronenduftende Blätter werden überall dort eingesetzt, wo ein zitroniges Aroma erwünscht ist. ZB Hendl mit Zitronenblättern gefüllt (Bauch und Haut) oder Fisch ein frischer Zitronen-Weinsauce. Orangenduftende Pelargonien harmonieren mit Wildsauce, Wildgeflügel, Rotkraut etc., Erdäpfeleintopf mit muskatduftenden Sorten, Gefüllte Lammbrust mit Semmelfülle und Apfel- oder Minzepelargonien, Paradeisersuppe mit Zitronen- oder Minzearoma usw. Lassen Sie sich von den vielfältigen Duftgenüssen inspirieren und wagen Sie sich mutig ans Werk. Mit etwas Fingerspitzengefühl und einer kleinen Portion Mut werden Sie mit Gaumenfreuden der Extraklasse verwöhnt.

Der süße Bereich ist ein riesiges Betätigungsfeld für Duftpelargonienfans und ideal für Einsteiger. Feingehackte Blätter geben Biskuits, Rührteige, Gugelhupf, Kekse, Cremen, Parfaits und vielem mehr ein duftendendes Aroma frisch vom Blumenkisterl.

Gönnen Sie sich ein Duftpelargonien – Wohlfühlbad. Frische oder getrocknete Blätter in ein Leinen – oder Mullsäckchen geben. Unter den Wasserhahn der Badewanne hängen und heißes Wasser darüber laufen lassen. Ein herrlich duftendes und hautpflegendes Bad, das alle Sinne belebt.